Von vorne herein stand fest, dass wir für unsere Reise von Deutschland in den Oman 2019/2020 ein zuverlässiges Auto benötigen. Ersatzeile in den Ländern entlang unserer Route mussten leicht zu beschaffen sein und seine Ausstattung und Technik sollten ohne besondere fahrzeugspezifische Kenntnisse von jedem Mechaniker reparierbar sein. Ob Diesel Fahrzeug oder Benziner stand zu Beginn nicht fest.
Sicherlich ein Landrover wäre cool gewesen und eine Mercedes G-Klasse wäre für uns aus der Umgebung Stuttgarts standesgemäß, doch wollten wir weder ständig etwas reparieren müssen, noch hatten wir vorab der Reise im Lotto gewonnen.
Die Entscheidung: Mitsubishi Pajero 4×4 Diesel
Unsere Wahl viel nach einiger Recherchearbeit auf einen Mitsubishi Pajero 4×4 Diesel 3,2 Liter. Der Pajero ist ein gemütlicher Packesel und verbindet für uns Fahrkomfort, ausreichenden Stauraum, genügend Zuglast und eine gesicherte Ersatzteilversorgung entlang der Reiseroute.
Ausschlaggebend für den Kauf waren letztlich die folgenden Punkte:
1. Angemessenes Preis-Leistungsverhältnis für einen gebrauchten SUV aus Deutschland.
2. Langlebigkeit und Ausdauer des 4×4 Mitsubishi Getriebes.
3. Nahezu eckig gebaute Fahrzeugkarosse, was sich bei der Platzausnutzung des Daches und des Innenraumes als sehr hilfreich heraus stellte.
4. Da der Pajero in Deutschland häufig als Zugfahrzeug von Förstern und Bauunternehmern genutzt wird, achteten wir beim Kauf auf ein Fahrzeug, dass bisher ohne Anhängerkupplung genutzt wurde.
Warum ein Diesel für die lange Reise?
Oft wurde uns die Frage gestellt, weshalb wir anstelle eines Benziners einen Diesel gewählt haben.
Die Antwort darauf ist ganz einfach. Wir haben das genommen, was verfügbar war. In Deutschland wurde der Pajero fast ausschließlich als Dieselfahrzeug ausgeliefert und verkauft. Da das Dieselverbot in den Ländern außerhalb Europas zudem keine Rolle spielt, spielte es für unseren Auswahlprozess auch keine weitere Rolle.
Gibt es guten Diesel in allen Reiseländern?
Ja, wir bekamen überall guten Diesel. Auch im Iran, vor den uns so viele gewarnt hatten, konnten wir ohne Probleme tanken. Nicht nur wegen des minderwertigen Diesels im Iran wurden wir gewarnt, sondern auch da Diesel in einigen unserer Reiseländer nicht verfügbar sein sollte.
Dies können wir überhaupt nicht bestätigen. In keinem Land unserer Reise (Deutschland, Balkan, Griechenland, Türkei, Georigen, Armenien, Iran, VAE, Oman) hatten wir Probleme Diesel zu erhalten.
Für Länder mit minderwertigem Dieselkraftstoff kauften wir unterwegs immer wieder auf Vorrat Dieseladditiv. Bei jeder Tankfüllung füllten wir etwas vom Additiv nach.
Abenteuer Diesel Tanken im Iran
Allerdings, war das Tanken im Iran immer ein kleines Abenteuer. Dies lag nicht am Kraftstoff, sondern am Ablauf des Tankvorgangs.
Im Jahr 2019/2020 konnten sich die Iraner eine Tankkarte pro Fahrzeug ausstellen lassen. Über sie wurde die Abgabe des Kraftstoffs pro Monat und Fahrzeug limitiert. Aufgrund des Dewisenmangels, der Inflation und den Internationalen Einschränkungen ist der Iran gezwungen möglichst viel Kraftstoff zu exportieren. Die eigene Bevölkerung verfügt deshalb nur über ein limitiertes Kraftstoffangebot.
Als Reisender hatten wir keine Möglichkeit um an eine Tankkarte zu gelangen. Wir waren immer auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen. Sobald wir eine iranische Tankstelle erreicht hatten, stellten wir uns in der Schlange an.
Für die Iranischen LKW-Fahrer waren wir immer ein kleines Novum. Denn es gibt kaum private Diesel-PKWs. So hatten wir bereits in der Schlange die ersten Lacher und verwunderten Blicke auf unserer Seite. Nach einigen Beteuerungen, dass unser Pajero wirklich „Gasoil“, also Diesel, tankt, waren wir schon mitten im Gespräch und irgendjemand fand immer einen Platz für uns auf seiner Tankkarte. Mit Sicherheit half es, ein süßes blondes Mädchen im Auto mit dabei zu haben. Selbst der grummeligste LKW-Fahrer lies sich durch Antonias Anblick erweichen und lies uns bei sich mittanken.
Comments are disabled.