Reisen mit Baby und Kind

Reisen mit Baby

Eines vorweg, natürlich kann man mit Baby reisen! Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass die Zeit mit unserer Erstgeborenen in den ersten Lebensmonaten super entspannt war. Drei Monate auf Sardinien waren wundervoll um sich kennenzulernen. Babys sind genügsam. Das macht das Reisen mit Baby so toll.

Säuglinge brauchen vor allem eins: Entspannte Eltern. Sind die Eltern entspannt, sind es die Babys auch. Schlafen, Trinken und die Welt mit wachen Augen erkunden, dass ist der Tagesablauf der Kleinen. Dabei unterwegs zu sein, ist wunderbar einfach.

Um als Eltern in jeder Lebenslage entspannt zu bleiben, sollte man für manch schwierige Situation aber vorbeugen. Eine kleine Notfallapotheke ist zu empfehlen. Und für stillende Mütter ist es vielleicht sinnvoll sich auf den Fall der Fälle vorzubereiten, wenn mal nicht gestillt werden kann. Und wahrscheinlich ist es dann wie mit dem Regenschirm. Wenn man ihn dabei hat, regnet es nicht.

Auf die Frage, was gehört alles in die Notfallapotheke, hat mir meine Hebamme eine wunderbare Liste zusammengestellt. Die immer noch die Grundlage für all unsere Reisen ist.

Notfallapotheke für Reisen mit Baby

Der erste und wichtigste Ratschlag für Notfälle auf der Reise war von Iris: „Bleib ruhig und atme durch!“

Und bestücke deine Reiseapotheke mit folgenden Dingen:

  • Ben-o-ron Zäpfchen 125mg jeweils einmal mit Wirkstoff Paracetamol und einmal mit Ibuprofen (Fieber können die Kleinen aus unterschiedlichen Gründen bekommen. Zäpfchen sind bei Säuglingen leichter zu verabreichen und wirken durch die innere Anwendung schneller. Von Fieber spricht man ab 39 Grad, im Körper gemessen.)
  • Fieberthermometer mit weicher Spitze, vielleicht auch ein zweites als Ersatz einpacken. Und vor allem nimm kein Infrarotfiebermesser. Sie sind einfach zu ungenau.
  • Belladonna homöopatisches Mittel bei sehr hohem Fieber (40+ Grad)
    Generell gilt bei hohem Fieber, sinkt es nach Gabe der Fiebermittel nicht, dann auf jeden Fall zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren.
  • Monapax homöopathischer Hustenstiller für Säuglinge ab 7 Monate. Trockener Reizhusten raubt unterwegs allen den Schlaf. Gerade wenn man auf engstem Raum unterwegs ist.
  • Nux Vomica D12 homöopathisches Mittel gegen Übelkeit, auch Reiseübelkeit und Erbrechen.
  • Elektrolytlösung zum Einnehmen bei Durchfall falls, das Baby nicht mehr gestillt wird und Durchfall hat, kann durch die Gabe der Lösung der Salz- und Mineralstoffverlust ausgeglichen werden.
  • Kleine Kühlpads bzw. kleine Kirschkernkissen
  • Fenestilgel bei Mückenstichen, aber vorher mit dem Kinderazt abklären, ob es bei Mückenstichen und Juckreiz bei Säuglingen eingesetzt werden darf.
  • Balistol Stichfrei Kids für Babys ab 2 Monate geeignet und hilft wunderbar gegen Stechmücken
  • Arnica Creme gegen blaue Flecke und Blutergüsse
  • Engelswurz Balsam bei Schnupfen, Nasennebenhöhlenerkrankungen und Bronchitis auf Rücken (Babys unter 6 Monaten) oder Stirn dünn auftragen. Der Balsam hat wärmende, antiseptische, entspannende, abschwellende und auswurffördernde Eigenschaften.
  • Sterile Tupfer, Mullbinden, Pflaster
  • Wund- und Heilsalbe Bebanthen für rauhe Stellen, leichte Verbrennungen und Wundenstellen auch im Windelbereich
  • Bei Verbrennungen nicht kühlen, sondern sofort zum Arzt gehen!!!

Stillkind oder Flaschenkind

Ein großer Unterschied beim Reisen mit Babys ist die Nahrungsaufnahme. Ein Stillkind hat seine Nahrungsquelle immer vor Ort. Stillen ist unterwegs wunderbar praktisch. Die Muttermilch hat immer die richtige Temperatur, Konsistent und Inhaltsstoffe. Seid Ihr ins Warme gereist, sorgt die Muttermilch automatisch für den richtigen Flüssigkeitsausgleich. Kommen die ersten Zähne oder ist das Baby erkältet, sorgt das Stillen für Beruhigung und Entspannung.

Bitte denk dran: Als stillende Mama solltest Du unbedingt ausreichend Flüssigkeit zu Dir nehmen und auf Deine Ernährung achten. Wenn es Dir gut geht, geht es dem Baby gut. Dazu zählt auch, genügend Schlaf und ausreichend Entspannung zu haben. Stillen ist herausfordernd für den Körper. Beim Reisen vergisst man schon mal regelmäßig zu Essen oder Pause zu machen.

Fläschchennahrung und Gläschen gibt es übrigens fast überall zu kaufen. Wenn die Packung Pulver unterwegs ausgeht, aus versehen verschüttet wird oder ihr plötzlich auf Fläschennahrung umstellen müsst (z.B. wegen der Einnahme von Antibiotika), dann bleibt ruhig. Apotheken haben immer Milchpulver im Angebot auch im Ausland und vor allem auch am Sonntag, wenn andere Geschäfte geschlossen haben.

Stillverweigerung vorbeugen, Reise genießen

Auch die lieben Kleinen sind nicht immer berechenbar. Von einem auf den anderen Tag hat sich meine Tochter während eines Wochenendtrips abgestillt. Im Nachhinein können wir über diese Episode lachen. Darauf vorbereitet waren wir überhaupt nicht. Wenn das Baby unterwegs die Brust verweigert, ist die Gefahr groß, dass Du einen Milchstau bekommst. Der Körper produziert Muttermilch.. Aber ohne das Trinken des Babys fließt sie nicht vollständig ab und eine schmerzhafte, fiebrige Brustentzündung kann Entstehen.

Bei mir klappte das Stillen nach einigen Anfangsschwierigkeiten wunderbar. Deshalb waren wir gerne unterwegs. Warum sollte sich daran gerade an einem Wochenende etwas ändern? Zum Glück hat meine Tochter ihre Stillverweigerung nach zwei Tagen überwunden. Aber das Wochenende verlief völlig anders als erwartet. Zum Einen mussten wir unterwegs plötzlich auf Flaschennahrung umstellen und Babynahrung, Flasche, Sauger usw. besorgen. Zum Anderen musste ich regelmäßig meine Brust wärmen und die überflüssige Milch ausstreichen. Gerade zu Beginn war diese Prozedur sehr schmerzhaft.

Für die Reisen mit unserem zweiten Baby waren wir diesbezüglich besser vorbereitet. In unserem Reisegepäck befand sich während meiner Stillzeit eine Handmilchpumpe von Medala, eine kleine Babytrinkflasche von Avent und Milchpulver. Sehr geschätzt haben wir, neben dem klassischen Pulver, die trinkfertigen Babynahrung in 200ml Fläschchen. Die trinkfertige Babynahrung muss nur kurz geschüttelt und erwärmt werden. Wenn der kleine Babyheißhunger kommt, war die trinkfertige Nahrung ein Segen.

Kleidung für Babys unterwegs

Nimm mit, was zu Euch passt. Babykleidung ist noch so klein und braucht nicht viel Platz. Da darf es schon auch mal mehr Babykleidung für die Reise sein. Wichtig waren für uns Kurz- und Langarmbodies für alle Wetterlagen. Auf weiße Kleidung haben wir weitestgehend verzichtet. Sie verschmutzt beim Camping einfach zu schnell. Bei warmen Temperaturen bekamen unsere Kinder leichte Leinenhosen und dünne Shirts an. Gerade im Maxicosi überhitzen Babys sehr schnell. Weshalb wir lieber eine dünne Decke im Fahrzeug dabei hatten, als sie zu warm anzuziehen.

Babyanzug aus Naturwolle, der perfekte Reisebegleiter

Für kühle, kalte und windige Aktionen an der frischen Luft oder als Schlafsackersatz im Dachzelt, hatten wir immer einen Overall aus reiner Naturwolle dabei. Auf natürliche Weise wirkt er temperaturausgleichend sowohl bei warmen als auch bei kalten Temperaturen. Ob im Kinderwagen, im Tragetuch, auf der Krabbeldecke oder im Zelt. Über mangelnde Wärme mussten wir uns dank des Ganzkörperanzugs inklusive Kapuze und umklappbaren Hand- und Fußkappen keine Gedanken machen.

Im Dachzelt, hatten wir immer einen reinen Naturwollanzug dabei. Auf natürliche Weise wirkt er temperaturausgleichend sowohl bei warmen als auch bei kaltem Wetter. Ob im Kinderwagen, im Tragetuch, auf der Krabbeldecke oder im Zelt. Über mangelnde Wärme mussten wir uns dank der Ganzkörperwollanzüge inklusive Mütze und umklappbaren Händen und Füßen keine Gedanken machen.

Kleine Reisehelfer für unterwegs

Gerade beim ersten Kind kennt man noch nicht alle Kinderkrankheiten. Schon mal von Hand-Mund-Fuß oder dem Drei-Tagesfieber gehört? Uns ereilte das Drei-Tagesfieber auf unserer ersten längeren Reise mit unserer Tochter. Von heute auf morgen bekam sie hohes Fieber. Sie trank nach wie vor, aber war sehr schlapp und das Fieber lies sich trotz Medikamenten und Wadenwickeln nicht wirklich senken. Es pendelte zwischen 39 – 41 Grad. Als am zweiten Tag Kopf und Körper mit roten Pusteln überzogen war, fuhren wir ins nächstgelegene Krankenhaus.

Natürlich hatten wir uns zu vor schon Gedanken gemacht. Aber wenn man nach „rote Pusteln, Ausschlag und Fieber“ im Internet nachschaut, gibt es Unmengen an Informationen. Aus diesem Grund hat es sich bewährt eine App auf dem Handy zu haben mit Infos rund um Kinderkrankheiten, Erste Hilfe Tipps zu unterschiedlichen Anlässen und Telefonnummern zu wichtigen Stellen, wie der Giftnotruf Zentrale.

Mit Babys auf Reisen kann immer was passieren

Tatsächlich nahm unsere Tochter auf unserer Weltreise im Alter von 1,5 Jahren eine Flasche Spülmittel in den Mund. Unser Campingplatz Nachbar hatte sein Spülmittel in eine Flasche umgefüllt und mit dem Geschirr auf dem Boden stehen lassen. Bevor ich überhaupt realisiert hatte, was sie in den Mund nimmt hatte sie schon Spülmittel im Mund. Dank der ruhigen und professionellen Hilfe am Telefon, konnte ich die Situation gut überstehen. Sie hatte zum Glück auch nur wenig geschluckt. Der Schreck war dennoch groß.

Zudem hat sich bewährt, sich zu vergegenwärtigen, wen man alles in seinem Freundeskreis kennt. Der in besonderen Fällen um Rat gefragt werden kann, weil er Ärztin, Krankenschwester und Sanitäter ist oder eigene Kinder hat, die immer mal wieder was anstellen.

Und bei allem was wir mit Baby erlebt haben. Erst mal tief durchatmen und ruhig bleiben. Nicht Googlen, sondern gezielt um Hilfe fragen. Und wenn Ihr nicht weiter wisst oder Euch zu große Sorgen macht, fahrt ins nächste Krankenhaus.

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