Keramik aus Holzbrannt

Ein natürlich buntes Leben

Seine Augen strahlen uns an, wenn Gerald, Jahrgang 1972, über seine Arbeit spricht. Im Gegensatz zur Familientradition des Lehrers stand für Ihn immer fest, dass er ein Handwerk erlernen wird. In der engeren Auswahl waren klassische Handwerksberufe wie Schreiner, Koch und Goldschmied. Doch in der direkten Umgebung zum Wohnort in der südlichen Steiermark in Österreich kurz vor der Slowenischen Grenze, wurde keiner dieser Berufe ausgebildet. Deshalb machte er die Keramiklehre in Bad Rakersburg und legte die Meisterprüfung 1995 in Graz ab. Stammkunden hat er weit über die Landesgrenzen hinaus. Sie sind richtige Keramik Liebhaber. Sie schätzen seine unverwechselbare Technik und Handwerkskunst, denn die Wieser Keramik ist im selbstgebauten Holzofen bei 1300 Grad gebrannt. Jahrelange Erfahrung mit dem Holzbrand machen seine Tassen, Teller, Brotdosen, Töpfe und Schalen besonders haltbar. Doch nicht nur der Holzbrand auch seine Naturfarben sind einzigartig. Asche-, Kupferrot- und Feldspatglasuren mischt und produziert Gerhard selbst.

Während unseres Besuchs dürfen wir Ihm über die Schultern schauen. Unglaublich wie schnell und elegant eine Vase auf der Töpferscheibe entsteht. Die Trocknungsdauer hängt von der Größte des Gegenstands und der Wandstärke des Tonguts ab. Sind die Gegenstände fertig getrocknet werden sie mit den Naturfarben glasiert und für den Brand vorbereitet. Eine gute Woche dauert dieser Vorgang. Je nach Außentemperatur ist es etwas beschwerlicher den Ofen anzuheizen. Bis 1300 Grad erreicht sind dauert es einen vollen Tag. In den Morgenstunden wird begonnen und erst kurz vor Mitternacht ist die richtige Temperatur erreicht. Über mehrere Tage dauert dann das Abkühlen, bis am Ende der Woche beim Ausräumen aus dem Ofen die Keramikteile noch gute 80 Grad warm sind.

Jedem Einzelteil merkt man die Sorgfalt an. Kunden erinnern sich noch Jahre später an Ihn und kaufen Ersatz für gebrochene Teller und Tassen. Und auch uns hat Gerald eingefangen. Drei seiner Eierbecher begleiten uns weiter auf unserer Reise und erinnern uns immer an unvergessliche Tage bei Gerald und Mahsa in Mureck. Danke für die wundervollen Tage.

Tipp:
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